Ratgeber: Wichtigkeit und Berechnung der Wettquoten
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 12.11.2024
Gerade Neulinge der Sportwettenszene setzen Ihre Tipps wahllos auf Wettquoten ohne deren Hintergrund zu kennen. Auch wenn es im ersten Moment vielleicht nicht auffällig ist, so entscheiden die Wettquoten doch letztlich über das Wohl oder Übel des Wetterfolges. Nur wer wirklich stabil auf die besten Offerten seine Tipps platziert, hat eine reelle Chance langfristige Gewinne einzufahren. Doch woran erkennt man nun eine „gute“ Wettquote, wie berechnen die Buchmacher ihre Angebote und wie können Sie die Werthaltigkeit der Quoten selbst überprüfen? Unser nachfolgender Ratgeber hält die Antworten bereit.
Die Fakten zu den Wettquoten:
- Grundlage ist Ergebniswahrscheinlichkeit
- Gewinnmarge wird eingefügt
- Selbständige Überprüfung möglich
- Beste Bookies bei 94 bis 95 Prozent
- Mindestquote für Bonusrelevanz
So berechnet der Bookie das Wettangebot
Die Wettanbieter analysieren die einzelnen Sportwettenereignisse bis ins Detail. Die besten Unternehmen der Szene beschäftigen hierfür geschulte, spezielle Buchmacherteams. Einige kleinere Onlineanbieter kaufen die Wettquoten einfach von anderen Firmen. Grundsätzlich bleibt die Vorgehensweise der Quotenerstellung aber gleich.
Bei einem Fußballmatch bezieht der Bookmaker beispielsweise den Tabellenstand, die aktuelle Formkurve, Heim- oder Auswärtsstärken, die Wichtigkeit der Begegnung sowie gesperrte oder verletze Spieler in seine Überlegung ein. Aus diesen Fakten wird eine Eintrittswahrscheinlichkeit des Ergebnisses berechnet, welche folgendermaßen aussehen kann:
- Sieg der Heimmannschaft: 65 Prozent
- Unentschieden: 20 Prozent
- Sieg des Gästeteams: 15 Prozent
Aus dieser Grundüberlegung heraus bildet der Buchmacher die sogenannte faire Wettquote, welche nach Formel „100 / Eintrittswahrscheinlichkeit“ errechnet wird. In unserem Beispiel käme dieses Wettangebot zustande:
- Sieg der Heimmannschaft: 1,54
- Unentschieden: 5,00
- Sieg des Gästeteams: 6,67
Würde der Onlineanbieter nun diese Offerten veröffentlichen und die Kunden auf jeden Spielausgang den gleichen Betrag investieren, wäre es für den Bookie ein „Nullspiel“ – sprich er hätte nichts verdient. Daher wird in die faire Quote noch die Buchmachermarge eingefügt. Bei einem Gewinnanteil von zehn Prozent (90%iger Quotenschlüssel) ergibt sich folgende Formel: Faire Quote x 0,9. Die reelle Wettangebote in unserem Beispiel sehen dann so aus:
- Sieg der Heimmannschaft: 1,39
- Unentschieden: 4,5
- Sieg des Gästeteams: 6,0
In der Praxis erfolgen nun noch leichte Verschiebungen zugunsten von Favoriten und Außenseitern. Stellt der Wettanbieter einen hohen Umsatz auf einen Ausgang fest, wird die Quote zugunsten der anderen Spielergebnisse gesenkt.
So kontrollieren Sie den Wert der Quote
Natürlich werden Sie sich nun fragen, wie Sie den Wert der Wettquoten selbst bestimmen können. Selbst für mathematische „Laien“ sollte dies aber kein Problem sein. Wir wollen Ihnen dies an einem ganz konkreten Beispiel vorführen. Hierzu haben wir das DFB-Pokal Finale 2015 zwischen dem VfL Wolfsburg und Borussia Dortmund gewählt. Der Sportwettenmarktführer offeriert hierfür folgendes Angebot:
Ermittlung des Quotenwerts:
Sieg VfL Wolfsburg: | 3,10 |
Unentschieden: | 3,40 |
Sieg Borussia Dortmund: | 2,25 |
Dividieren Sie nun die Offerten 1 / Wettquote. Es ergeben sich folgende Werte:
0,323
0,294
0,444
_____
1,061
Dieser Wert wird nun 1 / Gesamtsumme x 100 gerechnet. In unserem Fall arbeitet der Anbieter somit mit einem Quotenschlüssel von 94,25 Prozent.
Wie sollten die idealen Wettquoten aussehen?
Die besten Onlinebuchmacher arbeiten durchweg mit Quotenschlüsseln oberhalb von 93 Prozent. Dieser Wert verdient die Note „Sehr Gut“. Bei wichtigen Sportereignissen steigt die mathematische Auszahlungsrate sogar noch an. Nicht selten wird dann die 95 Prozentlinie übersprungen.
Eine gewisse Ausnahme in der Wettszene bildet Pinnacle Sports. Der Bookie wendet sich vornehmlich an die Sportwettenprofis und agiert stabil oberhalb von 97 Prozent. Aufgrund des besonderen Geschäftsmodels sind bei Pinnacle Sports dafür aber die Serviceleistungen etwas eingeschränkt. Einen Wettbonus beispielsweise suchen die Neukunden vergeblich.
Jetzt den Wettanbieter Pinnacle Sports besuchenWarum sind die Wettquoten für ein Bonusprogramm so wichtig?
Apropos Bonus. Die Wettquoten spielen auch bei den Bonusprogrammen eine entscheidende Rolle. Beim Freispielen der Neukundenprämie setzt jeder Onlineanbieter eine relevante Mindestwettquote an. Diese bewegt sich in der Regel zwischen 1,5 und 2,0. Nur Tipps, welche diesen Wert aufweisen, werden in die Berechnung der Überschlagsbedingungen einbezogen.
Es kann daher in der Praxis durchaus vorkommen, dass zwar zwei Onlineanbieter die gleichen Mindestquotenvorgabe ansetzen, das spezielle Spiel bei einem Bookie aber trotzdem nicht zum Rollover beiträgt, da der Buchmacher einfach mit geringeren Wettquoten arbeitet.
Wie schlage ich den Buchmacher?
Das Wetten ist immer ein kleiner Kampf zwischen Buchmacher und Kunde, welcher mit ungleichen Voraussetzungen startet. Der Wettanbieter gibt die Quoten vor und befindet sich damit auf der „sicheren Seite“. Der Kunde kann darauf nur reagieren, durch Annehmen oder Ablehnen.
Die Erfahrung hat uns gelehrt, dass die Buchmacher im Internet in den Topligen und bei den hochkarätigen Sportwettkämpfen die Eintrittswahrscheinlichkeit der Ergebnisse sehr genau einschätzen können. Sogenannte „Fehlquoten“ oder „Ausrutscher“ gibt’s in der Praxis kaum.
In den weniger frequentierten Märkten hingegen sieht die Situation etwas anders aus. Oft werden die Wettquoten etwas „nachlässig“ veranschlagt. Genau hier besteht die Chance für den Kunde. Errechnet er eine bessere Eintrittswahrscheinlichkeit eines Ergebnis, kann er seinen Buchmacher durchaus überlisten. Bei diesen „sehr guten“ Wettquoten wird auch von Value Bets gesprochen. Wie sie diese finden und wie Value Bets errechnet werden, lesen Sie hier.
Welchen Einfluss hat die deutsche Wettsteuer?
Nicht immer ist die beste Wettquote gleichbedeutend mit dem lukrativsten Angebot. Die fünfprozentige deutsche Wettsteuer, welche seit 2012 von jedem Onlinebuchmacher ans Finanzamt abgeführt werden muss, hat die Situation der hiesigen Sportwetter entscheidend verändert.
Selbst ein mittelmäßiger Bookie kann schlussendlich die summarisch beste Offerte auf den Bildschirm zaubern, sofern er auf die Berechnung der Steuer verzichtet. Alles zur deutschen Sonderabgabe, den Hintergrund der Wettsteuer und die Rechenmodelle der Bookies gibt’s hier.
Fazit: Nur hohe Wettquoten sorgen für dauerhafte Gewinne
Ohne nachhaltige und stabile Wettquoten werden Sie keine dauerhaften Gewinne erwirtschaften. Auch wenn die Unterschiede im ersten Moment gering erscheinen mögen, so können sich doch kleinste Abweichungen auf längere Zeit beträchtlich summieren. Vor allem bei den Kombinationswetten werden die Quotenschwankungen aufgrund der Multiplikation sehr schnell sichtbar. Sie werden logischerweise nicht immer die absolut besten Wettquoten „erwischen“. Dazu müssten Sie sich vermutlich bei zehn oder mehr Buchmachern anmelden. Trotzdem ist es wichtig nur Bookies auszuwählen, welche Ihnen ein stabiles und hohes Wettquotenniveau garantieren. Die Wettsteuer sollten Sie bei Ihren Überlegungen natürlich nie außen vor lassen.
Die besten Buchmacherangebote finden Sie in unserem Wettquoten Vergleich.