Poker Anleitung: Die wichtigsten Grundlagen
Pokern lernen ist einfacher, als man denkt. Bevor man sich an einen Echtgeld-Tisch setzt, sollte man unbedingt die Poker Grundlagen des Kartenspiels beherrschen und sich mit den gängigsten Fachbegriffen am Tisch vertraut machen. Denn nur wer hier seine Hausaufgaben erledigt hat, kann auf dem hart-umkämpften Poker-Parkett bestehen. Nachdem Sie sich bereits mit den Poker Regeln und der Poker Reihenfolge vertraut gemacht haben, liefert Ihnen dieser Ratgeber grundlegende Infos zu gängigen Tisch-Begriffen und stellt die Grundlagen des Poker-Spiels vor.
Das Wichtigste zu den Poker-Grundlagen:
- Der Poker-Spielablauf ist immer gleich und Anfänger müssen diese Spielgrundlage beherrschen
- Was versteckt sich hinter den Pokerfachbegriffe Fold, Bet, Check oder Raise?
- Ratgeber-Studium sind die Hausaufgaben eines Poker-Spielers
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Inhaltsverzeichnis
- Der Texas Hold’em Spielablauf
- Die Setzrunden im Detail
- Und wer gewinnt jetzt die Runde?
- Experten-Tipp: Training an Spielgeld-Tischen
- Die Kunst des Bluffens
- Anfängerfehler, die Sie unbedingt vermeiden sollten
- Fazit: Nach dem Grundlagen-Studium Poker-Wissen an Spielgeld-Tischen festigen!
Der Texas Hold’em Spielablauf
Die bekannteste Poker-Variante, auf die Sie auch Online stoßen werden, ist das klassische Texas Hold‘em. Daher beschäftigt sich unsere Poker Anleitung auch primär mit dieser Poker-Variante. Beim Texas Hold’em gilt es, mit dem Kartenpaar in der Hand und den aufgedeckten Dealer-Karten eine der Gewinn-Reihenfolgen zu treffen. Gespielt wird um Poker-Chips.
Ziel beim Texas Hold’em ist es, die beste Poker-Hand am Tisch zu halten und durch geschicktes Setzen einen möglichst großen Pot zu gewinnen. Diesen streicht man ein, in dem man entweder am Ende die beste Hand am Tisch hält oder seine Gegner durch aggressives Spiel zum Aufgeben bewegt. Dabei läuft der Spielablauf immer gleich und wie folgt ab:
In jeder Runde muss ein Spieler die Dealer-Position einnehmen. Das wir durch den Dealer-Button am Tisch gekennzeichnet. Der Dealer-Button wandert jede Runde im Uhrzeigersinn einen Platz weiter. Die Spieler, die links vom Dealer-Button sitzen, müssen vor dem Austeilen der ersten Kartenhand ihre Blinds (Pflicht-Einsatz) in die Mitte des Tisches schieben (Small Blind und Big Blind). So ist garantiert, dass auch jede Runde zumindest ein Einsatz auf dem Tisch liegt.
Jetzt erhält jeder Spieler zwei verdeckte Karten, diese bezeichnet man als Hole-Cards.
Die erste Setzrunde beginnt immer bei dem Spieler, der links vom Big Blind sitzt. Nun haben Sie die Möglichkeit, je nach Einsatz des Big Blinds mitzuziehen, wenn Sie eine gute Karten-Hand halten oder direkt auszusteigen, weil Ihnen Ihre Karten-Kombination nicht zusagt. Näheres zu den Poker Wahrscheinlichkeiten, mit denen man eine bestimmte Kombination trifft, finden Sie im gleichnamigen Ratgeber. Nachdem nun jeder Spieler gesetzt hat, kommen die sogenannten Gemeinschaftskarten in Spiel. Der Dealer legt fünf dieser Gemeinschaftskarten verdeckt in die Tischmitte, von denen nun drei aufgedeckt werden. Man bezeichnet diese drei Karten auch als „Flop“.
Nun beginnt eine zweite Setzrunde nach identischen Regeln der Ersten. Ist diese beendet, wird eine vierte Gemeinschaftskarte aufgedeckt, man spricht vom „Turn“.
Jetzt folgt die dritte Setzrunde, bei der wieder der letzte verbleibende Spieler links vom Dealer beginnen muss.
Danach folgt die finale Runde (Showdown), in der auch die fünfte Gemeinschaftskarte (River) aufgedeckt wird. Auch diese Runde beginnt wieder links vom Dealer.
- Ziel ist es, alle anderen Kartenhände im Showdown zu schlagen oder durch aggressives Spiel seine Gegenspieler zur Aufgabe zu zwingen
- Jede Runde wandert der Dealer-Button ein Feld nach links
- Small Blind & Big Blind müssen jede Runde gesetzt werden
- Vor dem Aufdecken der ersten drei Gemeinschaftskarten spricht man vom Pre-Flop. Das Aufdecken der drei Karten wird als Flop bezeichnet.
- Die letzte Gemeinschaftskarte heißt River, die vorletzte Turn
Die Setzrunden im Detail
Nachdem wir uns in der Poker Anleitung jetzt mit dem allgemeinen Spielablauf befasst haben, erklärt Ihnen die folgende Poker Anleitung die eigentlichen Setzrunden. Es gibt pro Hand im Spiel insgesamt bis zu vier Setzrunden. In diesen darf jeder Spieler einen beliebig hohen Betrag setzen. Solang man weiterspielen will, muss man mit dem aktuellen Einsatz am Tisch „mithalten“. Sobald man in der ersten Setzrunde an der Reihe ist, hat man verschiedene Auswahloptionen, die wir Ihnen nun im Detail erklären:
Check: Sollte in der aktuellen Setzrunde noch kein Spieler gesetzt haben, haben Sie die Möglichkeit zu „checken“. Das heißt, Sie setzen ebenfalls nichts und der nächste Spieler ist daran. Sollte der Spieler nach Ihnen aber etwas setzen, so müssen Sie diesen Betrag mitgehen oder nun aussteigen.
Bet: Sollte vor Ihnen noch kein anderer Spieler gesetzt haben, können Sie selbst über die Höhe Ihres Einsatzes (Bet) entscheiden. Maximal darf man hier all seine Chips setzen. In dem Fall würde man von einem All-in sprechen. Bei einer guten Hand wollen Sie die anderen Spieler am Tisch jetzt aber nicht gleich mit einer Mega-Bet verschrecken. Sie wollen ja vielmehr erreichen, dass diese auch in den weiteren Setzrunden bieten und davon ausgehen, dass Sie eine schlechte Hand halten. Die richtige Wahl der Bet-Höhe ist daher mit eine der wichtigsten Poker-Grundlagen.
Call: Call bedeutet, dass Sie den Einsatz eines anderen Spielers „mitgehen“, Sie „callen“ den Einsatz. Das heißt, Sie sind bereit, den gleichen Einsatz wie dieser in den Pot zu werfen. Danach geht die Setzrunde wieder wie gewohnt weiter.
Raise: Wenn ein Spieler vor Ihnen einen Betrag gesetzt hat, müssen Sie diesen nicht zwingend mit einer Bet-Aktion „bestätigen“. Sie können auch direkt einen höheren Betrag als die Bet des Vorgängers setzen. Dann spricht man von einem Raise (Erhöhung). Alle anderen Spieler, die in der Runde weiterspielen wollen, müssen nun zwingend Ihren Raise-Betrag bezahlen. Ein Raise darf beliebig hoch ausfallen, muss aber immer mindestens das Doppelte der vorherigen Bet betragen. Nach einem Raise kann nun aber auch Ihr Folgespieler noch mal Raisen und den Pot so in die Höhe treiben. Dann müssen Sie diese Erhöhung natürlich auch wieder mitgehen, um nicht aus der Runde zu fliegen.
Fold: Mit Fold können Sie jederzeit Ihre Kartenhand aufgeben. Sie verlieren so auch alle gesetzten Chips der Runde.
All-in: Es kann vorkommen, dass Ihre aktuelle Chips-Anzahl nicht ausreicht, um einen Call mitzugehen. Damit Sie hier nicht durch einen Spieler mit größerem Chip-Volumen einfach vom Tisch „gekickt“ werden können, kommt hier der Spezialfall „All-in“ zum Tragen. Bei diesem muss der Spieler seine gesamten Chips setzen und ist somit „All-in“. In diesem Fall können Sie von keinem anderen Spieler mehr Chips gewinnen, als Sie selbst gesetzt haben. Sollte dieser Fall eintreten, spielen die restlichen Gegner in einem gesonderten Spiel um den Restbetrag. All-in sollte immer mit Bedacht gewählt werden. Anfängerfehler, wie noch vor der ersten Setzrunde sofort All-in zu gehen, sind selten von Erfolg gekrönt. Selbst wenn Sie zwei Asse halten, kann Sie ein anderer Spieler im Showdown noch schlagen. Hier müssen Sie sich eine eigene All-in-Strategie zurechtlegen, dafür gibt es keine allgemeingültige Poker Anleitung.
- Wichtige Aktionen am Tisch: Check, Raise, bet, Fold und Call
- All-in sollte nur in Ausnahmefällen genutzt werden
Und wer gewinnt jetzt die Runde?
Wenn alle anderen Spieler in den Setzrunden aufgegeben haben und nur noch Sie am Tisch verbleiben, haben Sie automatisch mit Ihrer Hand gewonnen und streichen die Chips ein. Sollten aber nach der letzten Setzrunde noch mehrere Spieler am Tisch verbleiben, beginnt der sogenannte Showdown. In diesem decken alle Spieler ihre Kartenhand auf und die Beste gewinnt. Welche Poker Kartenreihenfolgen hier welche Wertigkeit besitzen, kann der nachfolgenden Grafik entnommen werden (links von oben nach unten, dann rechts von oben nach unten).
Insgesamt stehen beim Showdown sieben Karten zur Verfügung, aus denen man die beste Kombination bildet. Eine Pokerhand besteht immer aus fünf Karten. Dazu wählen Sie entweder eine, zwei oder keine Ihrer Karten und kombinieren diese mit einer entsprechenden Anzahl Gemeinschaftskarten. Dabei gelten folgende Rangfolgen:
- Die Poker-Kartenreihenfolgen gelten bei allen Poker-Varianten
- Die Poker-Hände und deren Ranking sollten Sie auswendig lernen
Experten-Tipp: Training an Spielgeld-Tischen
Auf den ersten Blick können all diese neuen Fachbegriffe, Regeln und Poker Grundlagen unserer Poker Anleitung etwas verwirrend wirken. Eigentlich sind sie aber denkbar simpel. Die Poker-Blatt-Reihenfolge lernen Sie ganz nebenbei beim Spielen auswendig und der Rundenablauf bleibt immer gleich. Versuche Sie doch mal das bisher Gelesene an einem der Spielgeld-Tische von einem der Pokeranbieter aus dem Test auszuprobieren.
- Spielgeld-Tische sind die perfekte Trainingsoption für Poker-Neulinge
Die Kunst des Bluffens
Unter dem Fachbegriff Bluffen versteht man, sein Gegenüber auszutricksen. Sie haben keine gute Hand, setzen aber dennoch eine hohe Bet, um zu signalisieren, dass Sie angeblich doch eine gute Kartenhand halten. In diesem Fall bluffen Sie. Da der Gegner jetzt beim Online-Poker nicht Ihre Mimik lesen kann, können Sie Ihren Gegner am Tisch so verunsichern. Dieser wird sich nun nämlich fragen, warum Sie eine so hohe Bet gesetzt haben und wie gut Ihre Kartenhand ist. Jetzt kommt es darauf an, wie Sie Ihr Gegenüber einschätzt. Glaubt er Ihnen, wird er wohl oder übel aussteigen und Sie haben mit Ihrem Bluff gewonnen.
Glaubt er Ihnen nicht oder geht er davon aus, sowieso die bessere Hand im Showdown zu halten, wird Ihr Gegenüber auf die Bet einsteigen und mitgehen. Und mit einem Schlag dreht sich das Blatt und Sie sind in der unschönen Situation, was Sie nun tun sollten. Weiter Bluffen und Einsätze trotz schlechter Kartenhand zahlen oder direkt Folden und seine Mega-Bet abschreiben? Das ist auch mit einer der Gründe, warum man hier von „der hohen Kunst des Bluffens“ spricht.
- Bluffen ist eine hohe Kunst des Pokers, die man nur langsam Erlernen kann
- Beim Bluffen sollte man einen goldenen Mittelweg finden
Anfängerfehler, die Sie unbedingt vermeiden sollten
Es gibt ein paar kleine Anfängerfehler, die recht schnell erkennen lassen, dass es sich bei Ihnen um einen Poker-Neuling handelt, darauf sollten Sie unbedingt achten, wenn Sie pokern lernen. Darunter fallen zwei besonders offensichtliche Anfängerfehler, die Sie unbedingt vermeiden sollten:
- Zu frühes Folden: Man kann natürlich schon vor der ersten Setzrunde seine Karten folden, weil man zum Beispiel eine niedrige Kombination in ungleicher Farben getroffen hat. Wenn Sie das ständig machen, lässt sich daraus ein Muster erkennen und das können Ihre Gegenspieler gegen Sie verwenden. Profis haben meistens eine oder zwei ganz bestimmte Kartenkombinationen, die sie immer folden. Das hat aber mehr etwas mit Aberglauben als mit Wahrscheinlichkeits-Berechnung zu tun. Denn auch wenn Ihnen Ihre Kartenhand nicht sofort zusagt, macht es manchmal mehr Sinn, zumindest die erste Setzrunde mitzugehen und dann erst auszusteigen. Im Idealfall haben alle anderen Spieler nämlich auch kein gutes Blatt und folden vor Ihnen.
- Zu hohe Bet: Wenn Sie die erste Bet in der Setzrunde in den Pot schieben, sollten Sie hier ebenfalls genau überlegen, wie hoch diese ausfallen soll. Viele Anfänger wählen hier oftmals eine zu hohe Summe aus und lassen so schnell durchblicken, dass Sie eine gute Hand halten. Hier gilt es einen guten Mittelweg einzuschlagen, statt seine Gegner mit einer hohen Bet aufzuschrecken. Wer schon in den anfänglichen Runden einfach so All-in geht, muss damit rechnen, dass die anderen Spieler am Tisch aussteigen und sicherlich keinen Call/Bet mehr zahlen.
- Auch die schlechteste Starthand kann im Showdown gewinnen. Folden Sie daher mit Bedacht!
- Weniger ist manchmal mehr: Lieber in kleinen Schritten die Bet erhöhen, als seine Gegenspieler mit einer XXL-Bet aufzuschrecken
Fazit: Nach dem Grundlagen-Studium Poker-Wissen an Spielgeld-Tischen festigen!
Wenn Sie diesen Ratgeber konzentriert durchgearbeitet haben, dann sind Ihnen nun die gängigsten Poker Grundlagen ein Begriff. Spielablauf, Kartenhände und die wichtigsten Fachbegriffe sollten nun sitzen und Sie sind bereit für eine erste Partie Online-Poker. Versuchen Sie das Erlernte aber vorerst an einem Spielgeld-Tisch umzusetzen, bevor Sie sich an ein echtes Cash-Game wagen. Erst wenn der Ablauf und die einzelnen Begriffe in Fleisch und Blut übergegangen sind, sollten Sie sich an einen Tisch mit Echtgeld wagen. Hier gibt es schließlich keinen Anfänger-Bonus und je mehr Vorarbeit, sprich Ratgeber-Studium, Sie im Vorfeld erledigen, umso besser sind Sie für hart umkämpfte Poker-Runden gewappnet. Wir haben Ihnen in unserem Test für Sie die besten Pokerseiten auf Ihr Angebot und Ihre Seriosität hin überprüft. Dort finden Sie auch weiterführende Infos zu den besten Poker Apps und Poker Freeroll Turnieren, die sich besonders an Poker-Neulinge richten.