Was ist ein ECN Broker?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.10.2024
Wer mit dem Forex Handel beginnt, bekommt bei der Vermittlung des Grundlagenwissens häufig etwas von ECN Broker oder Market Maker zu hören. Doch worin unterscheiden sich beide Broker eigentlich voneinander und welche Vorzüge oder Nachteile haben sie? Ein Vorteil ist beispielsweise der direkte Marktzugang beim ECN Forex Broker. Aber warum ist der direkte Zugang ein Vorteil? Wir zeigen es. Worauf beim Investment bei einem ECN Broker zu achten ist, haben wir herausgefunden und stellen interessierten Anlegern oder solche, die es werden wollen, vor.
Die wichtigsten Fakten zum Thema
- Direkter Zugang zum Markt und unmittelbare Ausführung der Aufträge
- Scalping bei ECN Broker möglich
- Häufig deutlich attraktivere Handelskonditionen als bei Maket Maker
- Broker handelt nicht gegen Händler
Inhaltsverzeichnis
- ECN Forex Broker: die Funktionsweise
- Was ist ein ECN Broker bzw. was sind Vorzüge eines solchen Brokers?
- Wie erzielen ECN Broker ihre Einnahmen?
- So finden Trader einen geeigneten ECN Broker
- Regulierung beim ECN Broker: Was ist zu beachten?
- Weitere Broker-Typen als Ergänzung zum ECN Broker
- Fazit: ECN Broker bieten Anlegern viele Vorzüge
ECN Forex Broker: die Funktionsweise
Was ist ein ECN Broker und wie wird der Handel dort abgewickelt? ECN ist die Abkürzung für den englischen Begriff „Electronic Communication Network“. ECN lässt sich am besten als Brücke beschreiben, die kleinere Marktteilnehmer über einen FOREX ECN Broker mit ihren Liquiditätsanbietern verbindet. Das ECN vergleicht automatisch die angeforderten Aufträge und führt sie zu den besten verfügbaren Preisen aus.
Kosten beim ECN Broker
ECN-Broker erzielen ihre Gewinne entweder aus Spreads, die sie zusätzlich zu den Spreads zwischen den Buy-and-Sell-Zinssätzen zwischen Banken berechnen, oder aus festverzinslichen Ausführungsprovisionen. Da die Spreads auf dem Interbankenmarkt jedoch dynamisch sind, können ECN-Broker keine festen Spreads anbieten, da dies die Kommission aufheben könnte. Ein ECN Broker profitiert von Provisionsgebühren pro Transaktion. Je höher das Handelsvolumen der Kunden, desto höher ist die Rentabilität des Brokers.
Hinweis: Während also das Brokerage-Modell eines ECN-Brokers sehr einfach ist, weist dieser Broker-Typ für den Kunden eine Reihe wichtiger Einschränkungen auf. Dazu gehören beispielsweise die Rollover-Gebühren oder die dynamischen Spreads, die gerade bei einem größeren Handelsvolumen zu hohen Kosten führen können.
Was ist ein ECN Broker bzw. was sind Vorzüge eines solchen Brokers?
Für die Entscheidung, bei einem ECN Broker zu handeln, sprechen wesentliche Vorzüge. Dazu gehören unter anderem:
- Anonymität,
- direkter Zugang zum Devisenmarkt,
- sofortige Handelsabwicklung,
- variable Spreads (wobei sie nicht jeder Anleger als Vorteil betrachtet).
Vor allem die Anonymität spielt für viele Anleger eine wesentliche Rolle. Die ECN-Handelsaktivität ist anonym. Dies ermöglicht es Händlern, von einer neutralen Preisgestaltung zu profitieren, um sicherzustellen, dass die realen Marktbedingungen jederzeit reflektiert werden. Es gibt keine Ausrichtung gegen die Richtung des Kunden, die entweder auf Forex-Handelsstrategien, Taktiken oder aktuellen Marktpositionen basiert.
Sofortige Handelsabwicklung als Vorteil
Die Ausführung des Handels wird bei einem ECN Broker deutlich schneller und oftmals sogar sofort realisiert. Damit erhalten die Trader den besten ausführbaren Preis auf dem Markt und eine sofortige Bestätigung.
Automatisierte Handel bei vielen ECN Brokern möglich
Zahlreiche ECN Broker bieten auch Zugang zu Handelsalgorithmen sowie Expertenberatung. Häufig lassen sich dafür auch automatisierte Handelssysteme einsetzen.
Nachteile beim ECN Broker
Die ECN Broker bieten ihren Anlegern nicht nur Vorzüge, sondern haben für manche Trader auch Nachteile. Dazu gehören beispielsweise die Handelskosten, die sich aus einer Kommission und dem Spread zusammensetzen können. Abhängig ist deren Höhe vom jeweiligen Broker. Ein weiterer Nachteil ist der erhöhte Wettbewerb von größeren Marktteilnehmern, die im Gegensatz zu Hobby-Tradern ein deutlich höheres Volumen handeln können. Auch bei der Mindesteinlage besteht für viele Anleger ein Nachteil, denn sie ist meist höher als bei anderen Brokern und damit für Hobby-Trader nicht immer realisierbar.
Hier zum Broker XTBWie erzielen ECN Broker ihre Einnahmen?
Zu den Vorzügen eines ECN Brokers gehört es, dass sie meist keine Spreads als Gebühren verlangen, denn der Kurs bildet sich durch das Angebot-Nachfrage-Verhalten. Dennoch finanzieren sich auch diese Broker über Kosten, welche über Kommissionen gedeckt werden. Anleger, die eine Position eröffnen, müssen dafür eine Kommission zahlen. Wie die Erfahrungen der Praxis zeigen, werden die Kommissionen ebenfalls (ähnlich wie die Spreads) in zwei Varianten unterteilt:
- feste Gebühren,
- variable Kommission.
Die feste Gebühr wird pauschal berechnet und ist unabhängig vom Handelsvolumen sowie der Größe. Vor allem für Investoren, die große Volumina handeln möchten, sind feste Gebühren von Vorteil. Eine variable Kommission wird, wie es der Name bereits sagt, variabel auf Basis des Handelsvolumens ermittelt. Der Nachteil: Je größer das Volumen ist, desto teurer wird der Trade. Deshalb sind variable Kommissionen für ein geringeres Handelsvolumen von Vorteil.
Beispiel für eine variable Kommission
Hat ein ECN Broker beispielsweise eine variable Kommission in Höhe von 2 Euro/100.000 Euro des Devisenpaares, ergibt sich daraus folgende Kommission: Handelt der Anleger EUR/USD für 1.000.000 Euro, würde die Kommission 20 Euro betragen.
Tipp: Einige Broker bieten einen kostenlosen Trading-Rechner, mit dem die Anleger die möglichen Handelskosten vorab ermitteln können. Für alle Trader, die sich unsicher bei der Höhe der Handelskosten sind, kann dieser Rechner Sicherheit bringen.
So finden Trader einen geeigneten ECN Broker
Wer nach einem renommierten ECN Broker mit attraktiven Handelskonditionen sucht, sollte die verschiedenen Broker miteinander vergleichen, denn es bestehen hinsichtlich der Konditionen und Serviceleistungen deutliche Unterschiede. In Bezug auf die Auswahl eines Brokers können sich Anleger verschiedene Fragen stellen, die die Auswahl erleichtern können:
- Sind die Spreads fest oder variabel? Ein echter ECN-Broker bietet nur feste oder variable Spreads an.
- Wird Dealing Desk auf der Website des Brokers erwähnt? Haben Trader auf der Website eines vermeintlichen ECN Brokers eine Aussage zu Dealing Desk, handelt es sich nicht um einen echten ECN Broker.
- Ist Slippage in den Handelskonditionen des Brokers erlaubt? Sofern die Antwort auf diese Frage „Ja“ lautet, haben es Anleger häufig nicht mit einem ECN Broker zu tun, denn das ist bei den Brokern ebenfalls nicht vorgesehen.
Weitere wichtige Entscheidungskriterien für die Auswahl eines geeigneten ECN Brokers sind zudem das Handelsangebot, die Konditionen, die Serviceleistungen sowie die Benutzerfreundlichkeit der Trading-Plattform.
Tipp: Für den Einstieg zum Forex Handel ist ein Demokonto empfehlenswert. Mittlerweile bieten viele Broker das kostenlose Demokonto mit virtuellem Guthaben an. Nicht immer steht es aber zeitlich unbegrenzt zur Verfügung. Wer das Konto ohne zeitliche Limits nutzen möchte, achtet bestenfalls auf einen Broker mit einem unbegrenzt nutzbaren Demokonto.
Hier zum Broker XTBRegulierung beim ECN Broker: Was ist zu beachten?
Bei der Auswahl eines geeigneten ECN Broker, aber auch bei anderen Broker-Typen ist die Regulierung besonders wichtig. Entscheidend ist, dass der Broker durch eine staatliche Stelle überwacht wird. Damit haben Anleger zumindest die rechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen, um in Forex investieren zu können. Mit der Regulierung geht meist auch ein entsprechender Einlagenschutz einher, der die Investments der Anleger bis zu einer gewissen Summe auf dem Trading-Konto absichert.
Einlagenschutz von großer Bedeutung
Die Höhe des Einlagenschutzes ist beim ECN Broker von großer Bedeutung, da die Mindesteinzahlung oftmals deutlich höher ausfällt als bei anderen Brokern. Da die ECN Broker ebenfalls nicht immer Micro- oder Mini-Lots anbieten, ist das Risiko für die Trader um ein Vielfaches höher.
Auf Segregation der Konten achten
Regulierte Broker müssen das Kapital der Anleger getrennt von ihren eigenen Finanzmitteln aufbewahren. Deshalb sollten Trader bei der Auswahl ihres Brokers auf segregierte Konten und die Verwaltung bei renommierten Banken achten. Entsprechende Informationen dazu stellen die Broker meist in den AGB bereit.
Regulierungsbehörden, die bekannt sind
Es gibt weltweit verschiedene Regulierungsbehörden in den einzelnen Ländern. Zu den vertrauenswürdigen zählen beispielsweise National Futures Association (NFA) in den USA, Financial Conduct Authority (FCA) in Großbritannien, Eidgenössische Bankenkommission (EBK) in der Schweiz, Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFIN), Zypern Securities and Exchange Commission (CySEC) auf Zypern oder Autorité des Marchés Financiers (AMF)in Frankreich.
Hier zum Broker XTBWeitere Broker-Typen als Ergänzung zum ECN Broker
ECN Broker gehören zu den sogenannten No Dealing Desk Brokern. Dazu zählt auch der STP Broker. Alternativ dazu gibt es Dealing Desk Broker, die Market Maker.
Straight Through Processing (STP)-Broker
Wie echte ECN-Broker verfügen STP-Broker nicht über einen Dealing Desk, sie wenden jedoch einige der Praktiken von Market Maker-Brokern an, um ihren Kunden flexiblere Handelsbedingungen zu bieten sowie einige Beschränkungen des Handels ausschließlich im Interbankenmarkt zu umgehen. Meistens werden bei dieser Art von Broker Kurssätze angezeigt, die mit den Interbankenmarktkursen identisch sind. Als erste Priorität handeln STP-Broker wie ein ECN-Broker direkt am Interbankenmarkt. Wenn jedoch ein Kontrahent für einen Auftrag nicht auf dem Interbankenmarkt zu finden ist, kann der STP-Broker als Market Maker agieren und den Auftrag innerhalb seines eigenen Kundenstamms abgleichen oder selbst als Kontrahent des Auftrages antreten.
Ein STP-Broker verhält sich wie ein Market Maker, wenn…
In der Praxis kann es passieren, dass sich ein STP Broker auch wie ein Market Maker verhält. Die Trader selbst bekommen dies auf den ersten Blick kaum mit, denn einige Broker nutzen dafür komplexe Algorithmen, um rasch zu bestimmen, ob die Rentabilität für den Handel auf dem Internetbankenmarkt besser ist oder selbst zu handeln. So würden zum Beispiel einige große Trades, die wahrscheinlich rentabel sind, auf den Interbankenmarkt lenken und kleine, verlorene Trades selbst abdecken. Auf diese Weise kann der Broker von den kleinen Verlustgeschäften profitieren und nicht die Chance auf größere Geschäfte nehmen, indem er sie auf den Markt bringt.
Ist STP-Broker mit Market Maker-Ansätzen die bessere Alternative für Forex Trading?
Einige meinen, dass diese Art von Broker das Beste aus beiden Broker-Typen kombiniert, da sie nicht die Preise manipulieren und gleichzeitig kleinere Trades ausführen können, ohne Requotes auszustellen oder so viele Aufträge als ECN-Broker abzulehnen. Theoretisch ist dieser Ansatz positiv, aber Anleger sollten dennoch auf die Risikomanagement-Richtlinien eines STP-Brokers achten, um am Ende nicht ein zu hohes Risiko bei dem Investment einzugehen.
Vorzüge von einem STP-Broker
Zu den wesentlichen Vorzügen des Brokers gehört, dass die Preise identisch mit Interbankentarifen sind. Requotes oder Handelsrückweisungen treten selten auf, vor allem bei extremer Volatilität. Ein weiterer Vorteil liegt in dem geringen Einstiegskapital, welches Anleger für das Investment benötigen. Im Gegensatz zum ECN Broker sind häufig auch kleinere Handelsgrößen möglich.
Nachteile der STP-Broker
Die dynamischen Spreads gehören zu den wesentlichen Nachteilen und gleiches gilt für die Rollover-Gebühren. Je nachdem, wie lange eine Position gehalten wird, können die Rollover-Gebühren einen großen Kostenanteil ausmachen.
Hier zum Broker XTBMarket Maker
Wie der Name vermuten lässt, schaffen Forex Brokers, die „Market Maker" sind, buchstäblich einen Markt für ihre Kunden, was bedeutet, dass alle Forex-Geschäfte intern aus einem Bestand ausgeführt werden – entweder indem sie für jeden Deal aus dem Pool der eingegangenen Bestellungen einen Kontrahenten finden von anderen Kunden oder durch den Broker, der die Gegenpartei selbst übernimmt. Da Market Maker die Abschlüsse nicht in den Interbankenmarkt aufnehmen, können sie ihre eigenen Preise festlegen.
Setzen Market Maker nur auf den Erfolg ihrer Kunden?
Unter Anlegern und Händlern herrscht häufig ein Missverständnis vor, dass Market Maker grundsätzlich auf den Erfolg ihrer Kunden setzen. In der Praxis stimmt das nicht, da diese Forex-Broker sowohl einen Kauf- als auch einen Verkaufspreis angeben (bewegen sich zusammen). Wenn der Broker beispielsweise die Preise für EUR/USD erhöht, verliert er das Geld, das er durch das Erfüllen von Verkaufsaufträgen beim Erfüllen der Kaufaufträge erhält, und umgekehrt. Daher stammen die Gewinne dieser Forex-Broker zum größten Teil aus Spreads.
Vorzüge von einem Market Maker
Zu den wesentlichen Vorzügen gehört es, dass die Trades sofort ausgeführt werden. Meist fixe Spreads sind ebenfalls von Vorteil, denn Anleger wissen damit stets, was sie für Trades zahlen müssen. Außerdem gibt es beim Market Maker auch viele Hebel (für private Anleger maximal 1:30 bei Majors). Da die meisten Aufträge nur Intraday gehandelt werden, entfallen die Rollover-Gebühren.
Nachteile beim Market Maker
Die Preise können (in den meisten Fällen etwas) vom Interbankenmarkt abweichen. Die Liquidität kann zu Zeiten niedrig sein, wenn der Broker keine Gegenparteien für ihre Bestellung findet und nicht bereit ist, sie selbst anzunehmen. Ein weiterer Nachteil: Bestimmte Trading-Strategien (beispielsweise Scalping) sind beim Market Maker nicht möglich.
Fazit: ECN Broker bieten Anlegern viele Vorzüge
Wer eine sofortige Marktausführung seiner Trades und keinen Interessenkonflikt zwischen Broker und Trader wünscht, für den sind ECN Broker eine Investitionsmöglichkeit. Was ist ein ECN Broker? Dabei handelt es sich um einen sogenannten No Dealing Desk Broker, wozu auch STP-Broker zählen. Er gewährt den Anlegern den direkten Zugang zum Markt, sodass es keinen Verzug bei der Ausführung der Aufträge gibt. Die Konditionen sind im Vergleich zu einem Market Maker häufig deutlich besser, aber die Trader müssen oft größere Mindesteinzahlungen und Volumina handeln. Ein weiterer Vorteil: Scalping ist erlaubt, sodass die Anleger auch in Sekundenschnelle Kursbewegungen nutzen können. Wer zunächst ohne Risiko mit dem Handel bei einem ECN Broker beginnen möchte, kann sich für eines von vielen Demokonten bei den Brokern registrieren. Damit können Anleger mit virtuellem Guthaben Devisenpaare handeln und sich mit den Brokerkonditionen und dem Devisenmarkt vertraut machen. Ein Forex Broker Vergleich hilft dabei, geeignete Anbieter für den Devisenhandel zu finden.
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