Was ist ein Forex Pip?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 08.11.2024
Wer sich für den Handel am Devisenmarkt interessiert, wird bei den Erklärungen dazu auf Begriffe wie „Pip Forex“ oder „Forex Pip Rechner“ stoßen. Doch was ist ein Forex Pip eigentlich und was genau sagt es aus? Ausgedrückt werden damit schrittweise Veränderungen beim Kurswert. Wir haben uns mit dem Forex Pip Wert näher befasst und zeigen, warum der Ausdruck für eine Preisänderung im Handel mit Devisen so wichtig ist. Außerdem stellen wir an praktischen Beispielen die Berechnung der Pips vor und erklären, wie Anleger die Pips bei ihrem Investment berücksichtigen.
Die wichtigsten Fakten zum Thema
- Pips sind variabel oder fix und variieren bei Devisenpaaren
- FX Pip Wert kann in Abhängigkeit der Lot-Größe variieren
- Majors haben häufig enge Spreads
- Meist ist vierte Dezimalstelle beim Kurs für Pips entscheidend
Inhaltsverzeichnis
- Pip Forex: die Definition
- Forex Pip Rechner bei Devisenpaaren, die nicht auf vier Dezimalstellen lauten
- Majors und Minors – was eignet sich mehr für den Handel?
- Wissen to go: Spreads, Margin und Hebel erklärt
- Fazit: Pips sind für Forex Trading besonders wichtig
Pip Forex: die Definition
Ein Pip ist eine schrittweise Preisbewegung, deren Wert vom jeweiligen Markt abhängt. Einfach ausgedrückt ist der Forex Pip Wert eine Standardeinheit für die Messung, wie stark sich ein Wechselkurs im Wert verändert hat. Ursprünglich war ein Pip tatsächlich der kleinste Zuwachs, um den sich ein Forex-Preis bewegen würde, obwohl mit der Einführung präziserer Preismethoden diese ursprüngliche Definition nicht mehr zutrifft. Traditionell wurden die Dezimalstellen notiert. Ursprünglich war ein Pip Forex eine Ein-Punkt-Bewegung in der angegebenen Dezimalstelle.
Forex Pip Rechner und die Änderung der Dezimalstellen
Viele Broker nennen die Forex-Preise mittlerweile mit einer zusätzlichen Dezimalstelle. Dies bedeutet jedoch, dass ein Pip häufig nicht mehr die letzte Dezimalstelle innerhalb eines Werts ist. Es ist nach wie vor ein standardisierter Wert für alle Broker und Plattformen und daher sehr nützlich als Maßnahme, die es Händlern ermöglicht, ohne Verwirrung immer zu denselben Bedingungen zu kommunizieren. Ohne eine solche Einheit herrscht die Gefahr, dass Äpfel mit Birnen verglichen werden und es Verwirrungen zu den Preisangaben gibt.
Was ist ein Forex Pip wert?
Für die meisten Währungspaare ist ein Pip eine Bewegung in der vierten Dezimalstelle. Die bemerkenswertesten Ausnahmen sind die Devisenpaare, die den japanischen Yen beinhalten. Für Paare mit JPY ist ein Pip eine Bewegung in der zweiten Dezimalstelle.
Forex Pip Rechner hilft bei der Kalkulation
Um den Pip-Wert zu berechnen, wird die Positionsgröße mit dem Pip multipliziert. Möchten Anleger beispielsweise das Devisenpaar EUR/USD mit einem Lot handeln, ergibt sich daraus folgende Berechnung mit den theoretisch angenommenen Zahlen:
- 1 Lot hat den Wert von 100.000 EUR
- 1 Pip kostet 0,0001 für EUR/USD
Im Beispiel gehen wir davon aus, dass Anleger die Position bei 1,6650 eröffnen und kaufen. Verkauft werden USD, um Euro zu erwerben. Der USD-Kurs (der fiktional verkauft wird) wird durch den Wechselkurs bestimmt. Entscheiden sich Anleger, 1 Pip zu handeln, wird ein Volumen von 100.000 Euro auf Basis unseres theoretischen Beispiels gehandelt. Daraus ergibt sich die Berechnung: 100.000 Euro mal 1,6650 = 116.650 USD.
Schließen der Position und die Auswirkungen
Nun wird die Position bei einem Wert von 1,16660 verkauft und geschlossen. Euro werden verkauft, um USD zu kaufen. Die Berechnung diesbezüglich lautet: 100.000 × 1,6660 = 11.660 USD. Was bedeutet das für die Anleger? Verkauft wurde ursprünglich mit 166.650 USD und gekauft bei 166.660 USD. Das macht einen Gewinn von 10 USD. Im Umkehrschluss brachte das eine Pip-Bewegung von 10 USD für den Trader.
Hinweis: Der Pip-Wert ist für alle auf vier Dezimalstellen notierten Devisenpaare konstant: Bewegt sich der Wechselkurs um 1 Pip, entspricht das 10 Einheiten bei der Gegenwährung. Eine Bewegung von 10 Pips wird dann 100 Einheiten der Quotierungswährung entsprechen und 100 Pips 1.000 Einheiten.
Hier zum Broker XTBForex Pip Rechner bei Devisenpaaren, die nicht auf vier Dezimalstellen lauten
Bei der Beantwortung der Frage „Was ist ein Forex Pip?“ haben wir gesehen, dass die meisten Devisenpaare auf vier Dezimalstellen lauten und darauf basierend die Berechnungen erfolgen. Doch es gibt auch Währungen, bei denen es sich anders verhält. Die bekannteste Währung ist der japanische Yen. Währungspaare, an denen der Yen beteiligt ist, wurden traditionell mit zwei Dezimalstellen angegeben, und Forex-Pips für solche Paare werden daher von der zweiten Dezimalstelle bestimmt. Schauen wir uns also an, wie man Pips mit dem USD/JPY-Währungspaar berechnet: Wenn Anleger 1 Lot USD/JPY verkaufen, können sie mit einem Abwärtstrend eines Forex-Pips im Preis 1.000 Yen verdienen.
Rechenbeispiel für JPY mit anderen Devisen
Gehen wir in der theoretischen Annahme davon aus, dass Anleger 2 Lots USD/JPY bei 113.607 verkaufen. Der Wert von einem Lot entspricht 100.000 USD. Daraus ergibt sich: 2 x 10.000 USD = 200.000 USD. Für den Verkauf: 200.000 USD x 113,607 = 22.721.400 JPY. Der Preis bewegt sich in unserem theoretischen Beispiel nicht so, wie es sich die Anleger erhofft haben. Um die Verluste zu reduzieren, entschließen sie sich dazu, die Position bei 114.107 zu schließen. Wir erinnern uns: Beim JPY wird die zweite Dezimalstelle berücksichtigt. Der Preis hat sich im Beispiel um 0,50 bewegt, was 50 Pips ausmacht.
Position schließen: das Ergebnis
Die Trader haben die Position mit dem Kauf von 2 USD bei dem Wert 114.107 geschlossen. Für den Rückkauf von USD bedeutet das: 2 x 100.000 USD x 114.107 JPY = 22.821.400. Im Gegensatz zum ursprünglichen Verkauf sind es 100.000 JPY mehr, sodass ein Verlust in dieser Höhe entsteht. Unter Berücksichtigung der Bewegung von 50 Pips macht ein Verlust von 100.000 JPY insgesamt 2.000 JPY aus (100.000/50 Pips). Da die Trader 2 Lots verkauft haben, macht das einen Pip-Wert von 1.000/Lot.
Tipp: Demokonto bei Unsicherheiten und Unklarheiten nutzen
Für einige Anleger (vor allem Trading-Anfänger) kann die Kalkulation der Gewinne und Verluste unter Berücksichtigung der Pips zunächst schwieriger sein. Im Gegensatz zu konventionellen Finanzinstrumenten, wie beispielsweise Sparbuch oder Tagesgeldkonto, ist beim Handel am Devisenmarkt mehr Eigeninitiative und Kursanalyse gefragt. Auch die Berechnung der Pips ist aufgrund der verschiedenen Devisenpaare nicht immer ganz einfach. Um den Einstieg für den Handel so einfach wie möglich zu gestalten, empfehlen wir die Nutzung eines Demokontos, welches bei vielen Brokern gratis sowie mit virtuellem Guthaben zur Verfügung gestellt wird. Mithilfe vom Demokonto können die Trader ohne Risiko selbst in Devisen investieren und sehen unter marktnahen Bedingungen, welche Auswirkungen die Pips oder Lot-Größen auf mögliche Gewinne und Verluste haben.
Hier zum Broker XTBMajors und Minors – was eignet sich mehr für den Handel?
Die Pips haben beim Devisenhandel eine enorme Bedeutung, aber auch die Auswahl des geeigneten Devisenpaares entscheidet maßgeblich über den Handelserfolg oder den Misserfolg. Majors oder Minors – womit haben Anleger mehr Erfolg? Eine pauschale Antwort lässt sich auf diese Frage nicht geben. Allerdings ist es erfahrungsgemäß unbestritten, dass die Majors deutlich liquider sind und deshalb „sicherer“ als Minors. Dennoch besteht bei jedem Devisenpaar ein Risiko. Allerdings gehören einige Devisen zu den dominierenden und werden am häufigsten gehandelt. Der USD zählt dazu und wird als stärkste Währung eingestuft.
USD dominiert Devisenhandel
Der Grund für die Dominanz ist einfach, denn die amerikanische Wirtschaft ist die stärkste der Welt. Deshalb ist der USD die bevorzugte Referenz bei den meisten Devisengeschäften. Zu den Devisenpaaren, die besonders häufig gehandelt werden und eine hohe Liquidität aufweisen, gehören:
- EUR/USD
- USD/JPY
- GBP/USD
- AUD/USD
- USD/CHF
- USD/CAD
Natürlich schwanken die Werte der Majors stets in Abhängigkeit von der wirtschaftlichen Situation, von politischen Entscheidungen und vor allem durch Angebot und Nachfrage. Allerdings gehören diese Majors zu den stärksten am Markt, da die Länder dahinter ebenfalls über enorme Finanzkraft verfügen und ein hohes Handelsvolumen aufweisen. Die Volatilität bei den Majors ist besonders hoch, sodass im Tagesverlauf viele Schwankungen auftreten können, die sich Anleger zunutze machen. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass die Majors für jeden Trader und Trading-Stil die bessere Wahl sind. Wer mit niedrigen Spreads handeln möchte, für den können die Majors interessant sein, denn im Vergleich zu Minors sind sie deutlich niedriger.
Welche Devisenpaare sind für den Handel besonders empfehlenswert?
Weltweit gibt es über 200 Devisen, sodass die Anzahl der handelbaren Paare enorm ist. Aber nicht alle Devisenpaare haben das Potenzial, tatsächlich ein gutes Handelsergebnis zu liefern, da häufig die Liquidität nicht gegeben ist oder die Handelskosten für Hobby-Trader aufgrund der hohen Spreads schlicht zu hoch sind. Zu den größten und beliebtesten Devisen zählen neben USD und Euro auch:
- AUD
- CHF
- CAD
- JPY
- GBP
Wer in Devisen investieren möchte, sollte auf ein Paar mit einer dieser Währungen achten, denn sie sind besonders liquide und verfügen über ein hohes Handelsvolumen. Der CHF hat sich erfahrungsgemäß vor allem in Krisenzeiten bewährt, denn er gilt für viele Anleger noch immer als sichere Währung. Wie die Finanzkrise zeigte, haben die Anleger häufig während dieser Zeit in der Schweiz oder in den Schweizer Franken investiert, da er noch immer als stabil und neutral gilt. Europaweit ist vor allem GBP neben Euro und CHF äußerst gefragt. Wie die Entwicklung der Währung allerdings mit dem Brexit weitergeht, bleibt offen.
Tipp: Auf enge Spreads bei Majors achten
Die wichtigsten Devisen der Welt werden bei den meisten Brokern mit engen Spreads angeboten, was wiederum zu günstigen Handelskonditionen für die Trader führt. Die Ausnahme bildet aufgrund der Volatilität häufig USD/GBP. Wer in die Majors investiert, sollte auf enge Spreads zwischen 0 und 3 Pips achten. Ist der Pip-Wert deutlich höher, beispielsweise 6 Pips, ist das Devisenpaar für den Handel zu teuer und kann zu höheren Verlusten führen.
Hier zum Broker XTBWissen to go: Spreads, Margin und Hebel erklärt
Was ist ein Forex Pip? – Diese Frage haben wir bereits beantwortet. Es gibt aber noch weitere grundlegende Begriffe, die beim Handel mit Devisen wichtig sind. Dazu zählen:
- Margin
- Hebel
- Spread
Gerade für Trading-Anfänger ist es wichtig, sich mit dem Grundlagenwissen vertraut zu machen, bevor es an die technische Analyse, Strategien oder andere handelsrelevante Themen geht. Damit auch die übrigen Grundbegriffe nicht in Vergessenheit geraten, haben wir sie noch einmal zusammengefasst.
Spread
Der Spread ist die Differenz zwischen dem Geld- und Briefkurs eines Währungspaares. Bei den beliebtesten Währungspaaren ist der Spread oft gering – manchmal sogar weniger als ein Pip. Für Paare, die nicht so häufig gehandelt werden, ist der Spread tendenziell viel höher. Bevor ein Forex-Handel profitabel wird, muss der Wert des Währungspaares den Spread überschreiten.
Margin/Margin-Satz
Margin wird auch als Sicherheitsleistung bezeichnet und ist das Geld auf dem Konto eines Händlers. Da jedoch dem durchschnittlichen Forex Trader die erforderliche Marge fehlt, um ein ausreichend hohes Handelsvolumen zu erzielen, bieten viele Forex– und CFD-Broker ihren Kunden den Zugang zur Hebelwirkung. Der Hebel kann bei den Devisenpaaren variieren, ist aber für private Anleger reduziert. Für die Majors liegt er bei maximal 1:30, für Minors bei 1:20.
Hebel
Der Hebel ist das von einem Forex-Broker zur Verfügung gestellte Kapital, um das Handelsvolumen des Kunden zu steigern. Wenn Trader beispielsweise eine Hebelwirkung von 1:10 verwenden und 1.000 USD in Ihrem Handelskonto haben, können sie ein Devisenpaar im Wert von 10.000 USD handeln. Wenn der Handel erfolgreich ist, maximiert der Hebel den Gewinn um den Faktor 10. Wichtig: Der Leverage kann auch die Verluste in gleichem Maße multiplizieren, sodass er mit Vorsicht eingesetzt werden sollte. Trader, die mit dem Hebel wenig Erfahrung haben, sollten zunächst mit dem Handel auf einem Demokonto beginnen, um nicht sofort Verluste mit eigenem Kapital aufgrund fehlender Erfahrung oder der Nutzung eines zu hohen Hebels zu erzielen.
Hinweis: Viele Broker bieten für den Devisenhandel nicht nur ein Konto für private Anleger, sondern ebenfalls für ambitionierte Trader. Sie können sich für diese Accounts separat anmelden, müssen dafür aber bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Um als Trading-Profi zu gelten, ist beispielsweise ein gewisses Maß an Handelserfahrung am Devisenmarkt erforderlich und auch ein bestimmtes höheres Handelsvolumen wird vorausgesetzt. Wie die Bestimmungen bei den Brokern für die Aufnahme der Profi-Trader genau aussehen, variiert je nach Broker. Wer sich als professioneller Anleger registriert, kann allerdings von zahlreichen Vorzügen partizipieren. Dazu gehören beispielsweise höhere Hebel, attraktivere Handelskonditionen oder umfangreichere Serviceleistungen.
Fazit: Pips sind für Forex Trading besonders wichtig
Um zu verstehen, was Pips sind und warum sie relevant sind, ist ein Verständnis der wechselseitigen Funktionen des Forex-Handels erforderlich. Um den internationalen Handel und Handel zu erleichtern, müssen Währungen ausgetauscht werden. Der Devisenmarkt ist der Ort, an dem solche Transaktionen stattfinden. Wenn beispielsweise jemand in den Vereinigten Staaten in Japan einen Kauf tätigen möchte, muss der Dollar in Yen umgewandelt werden, bevor dies möglich ist. Forex ermöglicht solche Währungsumrechnungen sowie Transaktionen. Pips werden verwendet, um den Wechselkurs in Währungsumrechnungen zu berechnen, wenn diese Transaktionen stattfinden. Der Forex Pip Wert kann je nach Devisenpaar und Broker stark variieren. Erfahrungsgemäß ist er bei den Majors geringer, sodass dadurch weniger Handelskosten anfallen. Wer vor dem Handel die möglichen Kosten erfahren möchte, kann dafür eine Forex Pip Rechner nutzen, der bei vielen Brokern als Handelsunterstützung für die Trader zur Verfügung steht. Erleichtert wird der Handelseinstieg vor allem für unerfahrene Anleger durch ein Demokonto, welches ebenfalls kostenfrei bei den meisten Forex Brokern angeboten wird.
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